Vom 16. – 20. September verlegten die Lehrpersonen und Lernenden des 7. Schuljahres der Sek Escholzmatt-Marbach unter dem Motto „zäme“ ihren Schulort ins
Eriz.
(Text: Andrea Camenzind)
Wenn die Lernenden der Gemeinde Escholzmatt-Marbach mit der Sekundarschule beginnen, so kommen in die drei Stammklassen Lernende aus drei verschiedenen Schulhäusern von vier verschiedenen Klassenlehrpersonen. In vielerlei Hinsicht bedeutet das 7. Schuljahr
einen bedeutsamen und anspruchsvollen Neuanfang. Um eine gute Basis für die drei Sekundarschuljahre zu schaffen, haben die Klassenlehrer Jürg Bieri, Michael Arnold und Franz Müller zusammen mit Nik Gerber entschieden, die fünfte Schulwoche bewusst der Stärkung der Selbst- und Sozialkompetenz zu widmen. Gemäss dem Projektleiter, Nik Gerber, ging es dabei darum, dass Lernende und Lehrperson sich besser kennenlernen, lernen den anderen mit seinen Stärken und Schwächen zu akzeptieren und gute Strategien im Umgang miteinander und im Bewältigen des Alltags zu finden. Das Leitungsteam, welches von Christa Studer (Schulsozialarbeiterin) und Monika Leuenberger (Fachlehrerin) unterstützt wurde, setzte die Ziele folgendermassen um: Unter dem Motto „zäme“ ging es darum einen Sozialeinsatz zu leisten, die Natur bewusst zu erleben, aber auch Verantwortung bei der Organisation des Alltags zu übernehmen und die Freizeit gemeinsam zu gestalten.
Mit dem Velo bewältigten die Jugendlichen und ihre Lehrpersonen die Reise ins Eriz und zurück, einmal bei ausserordentlich misslichen Bedingungen, mit welchen die jungen Leute aber mit Bravour umgingen, und einmal bei Sonnenschein. Einen Tag lang arbeitete jeder Schüler auf dem Biolandwirtschaftsbetrieb von Christine Bichsel und Thomas Widmer. Dieser Arbeitseinsatz wurde durch die Stiftung für Umwelteinsatz vermittelt. Der Schüler Lukas Zemp meinte dazu: „Am Dienstag haben wir einen Weg erneuert, Stauden geschnitten und einen Zaun freigemacht. Das Pickeln an diesem Weg war zwar streng, aber hat mir sehr gefallen. Das war ein guter Tag, wir haben eine sinnvolle Arbeit gemacht, es gab keinen Streit, die Stimmung war super und mit den Arbeiten sind wir wirklich weit gekommen.“
Ein weiterer Tag war der Erkundung der Umgebung mit einer Wanderung zur Sichle, Schneeballschlacht inbegriffen, gewidmet, und zur Wochenmitte ging es darum in Gruppen verschiedene Aufgaben im Sinne der Erlebnispädagogik zu lösen. Daneben übernahm jeder Lernende auch ein Stück Verantwortung beim Kochen und Haushalten und trug zur unterhaltsamen Freizeitgestaltung bei.
Verschiedenste Herausforderungen hatten die Lernenden in dieser Woche zu bewältigen: kühles, regnerisches Wetter, sinnvolles aber recht strenges Arbeiten, mit Lernenden zusammenspannen, die man noch relativ schlecht kannte.
Gemäss Rückmeldungen des Leiterteams haben die jungen Leute diese Herausforderungen mit grossem Einsatz angenommen und gemeistert. Nik Gerber meint: „Das Lager war ein voller Erfolg. Die primären Ziele des Zusammenseins und des Zusammenlebens in einer neu zusammengewürfelten Gemeinschaft wurden erreicht. Ob das Lager für den Schulalltag nachhaltig ist und ob alle in den kommenden drei Jahren von den Erfahrungen und Erlebnissen der fünf Tage profitieren können, wird sich zeigen. Aber sicher ist: die Idee einer „zäme- wuche“ wird zum Nachahmen empfohlen!“
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