Voller Einsatz für den Schutzwald
Escholzmatt-Marbach: Naturtag der 8. Klassen
Ende Juni machten sich 40 Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen der Schule Escholzmatt-Marbach auf zu einem etwas anderen Arbeitseinsatz: Im Gebiet Hürnli pflanzten sie über 500 Bäume.
Anfang 2018 zog das Sturmtief Burglind über die Schweiz und verursachte grosse Schäden in den Entlebucher Wäldern – auch im Gebiet Hilfern und Hürnli wütete der Wind heftig. Im November 2019 setzte dann der «Guggiföhn» noch eins oben drauf und mähte 20'000 Bäume um, als ob es bloss Zündhölzer wären.
Die Aufräumarbeiten danach dauerten das ganze Jahr 2020 an. Da es sich beim betroffenen Gebiet zu 80 Prozent um Staatswald handelt, koordinierte und organisierte der Staatsforstbetrieb Luzern die aufwendigen Räumungsarbeiten.
Inzwischen läuft auch die Wiederbewaldung auf Hochtouren und hier kommen nun die Schülerinnen und Schüler aus Escholzmatt-Marbach ins Spiel. Am Dienstagmorgen wurden sie ins Gebiet Hürnli transportiert, wo sie von nasskaltem Wetter und Schnee willkommen geheissen wurden. Ebenfalls willkommen hiess sie Forstbetriebsleiter Erwin Meier, der als Erstes Funktion und Nutzen eines Schutzwaldes erklärte. Nach und nach wurde allen Anwesenden das Ausmass der Schäden bewusst, und die Dringlichkeit der Wiederaufforstung vor Augen geführt.
In kleinere Gruppen aufgeteilt, rüsteten sich die Helfer mit Werkzeugen und Baumsetzlingen aus und verteilten sich auf der riesigen Fläche des brachliegenden Waldes. Unter Anleitung fachkundiger Mitarbeiter lokaler Forstbetrieben und des Staatsforstbetriebes LAWA pflanzten die Schülerinnen und Schüler bis Ende des Tages 535 verschiedene junge Bäume für einen künftig gesunden und intakten Schutzwald. Um auch dem Klimawandel gewappnet zu sein, haben sich die Verantwortlichen dazu entschlossen, nebst der Förderung der natürlichen Verjüngung auch punktuell klimatolerante Baumarten einzubringen. So haben im Gebiet Hürnli nicht nur Weisstannen ein neues Zuhause gefunden, sondern auch Föhren, Lärchen, Douglasien und Bergulmen. Damit besonders delikate und empfindliche Jungpflanzen vor Wildfrass geschützt sind, wurden bei einigen zusätzlich noch kleine Zäune angebracht.
Nebst den Pflanzarbeiten wurden auch Wege geräumt und wieder begehbar gemacht damit die künftige Pflege des Schutzwaldes sichergestellt ist. Dank der Mitarbeit der Schülerinnen und Schüler wird in ungefähr 80 bis 100 Jahren ein gesunder Mischwald seinen Zweck erfüllen und die Bevölkerung vor Hochwasser und Murgängen schützen.